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Komm auf die Schaukel Luise Nostalgische Zeitreise mit Spieldauer 45-90 Minuten
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Ein Brief aus Willich von Juli 2007, mit freundlicher Erlaubnis des Verfassers hier zu lesen: Lieber Zaubermeister, gerade als Ihr Eure Bühne aufgebaut hattet und ich in die Caféteria kam, erhielt ich vom "Hohen Haus" den Auftrag, einen Bericht über das kommende Geschehen zu schreiben. Ich weiß nicht, ob mir das gelungen ist, es sollte einfach ein Dankeschön sein. An Euch, an die kleinen schwarzen Figuren und die bunten Bilder. Sie alle führten mich zurück in ein Land, das ich fast schon durchschritten habe. Ich wünsche Euch ein erfolgreiches Weiterkommen! Baut überall dort Eure Bühne auf, wo Menschen sind, die zurückdenken, die lachen und weinen können und in ihrer Zukunft durch Euer Spiel ein helles Licht sehen.
Ich verließ meinen Wohnbereich Bernhard und
fuhr mit dem Aufzug zum Erdgeschoss. Dort traf ich viele liebe Mitbewohner,
die alle voller Erwartung sich in die Caféteria begaben und somit
der Aufforderung, zum "Theater der Dämmerung" zu kommen,
Folge leisteten. Nun wusste ich, was das "Theater der Dämmerung"
darzustellen vermochte und nannte es ganz einfach "Theater der Erinnerung".
Es nahm uns an der Hand und führte uns weit, weit zurück. Dich,
dich und mich. Du warst neun, Du warst sieben und ich zehn. Du ranntest
durch die Felder, Du spieltest mit dem Kätzchen und ich kletterte
auf den Apfelbaum. Wie lustig, wie schön, wie sorgenfrei! Was kümmerte
uns die böse Welt? Wir sahen nur die Sonne, die Getreidefelder, das
Meer und den Zeppelin... Das Spiel war aus. Die Zauberbühne wurde abgebaut, die Figuren verpackt. Die Künstler, die uns eine Stunde träumen ließen, gingen und mit ihnen all die anderen Ungenannten: der Tauber, der Schmeling, die Ilse Werner, der Hans Moser und der Paul Lingen. Sie gingen, die Erinnerung blieb. Ich ging zurück zum Fahrstuhl und fuhr zum Wohnbereich Bernhard. Als ich dort ankam, dachte ich: Es war ein ganz besonderer Nachmittag. Wilhelm O. Das Miteinander-Füreinander Sommermagazin
2007
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Muß i denn zum Städtele hinaus Beim ersten Mal da tut's noch weh Hoch auf dem gelben Wagen Der Handschuh |
Volkslied
Volkslied Friedrich Schiller |
10-20 Minuten
10-20 Minuten
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Komm auf die Schaukel Luise ist eine Liebesgeschichte, die vom Theater der Dämmerung als Schattenspiel mit ca. 55cm großen beweglichen Scherenschnittfiguren aufgeführt wird. Alle Gedichte, Balladen und Lieder werden im Originaltext "live" mit behutsamer Mikrofonverstärkung erzählt bzw. gesungen. Die Hans Albers-Lieder erklingen in den historischen Originalaufnahmen. Komm auf die Schaukel Luise ist abendfüllend für ein klassisches Theaterpublikum und nachmittags für die ältere Generation konzipiert. Komm auf die Schaukel Luise ist die Liebeseschichte von Luise und Johannes, auch Jonny genannt. Am Anfang steht ein Abschiedslied: Muß i denn zum Städtele hinaus. Johannes muß für ein Jahr zum Militär und singt: übers Jahr, wenn mir Träubele schneidt... so soll unsere Hochzeit sein... Doch wird er sein Versprechen auch halten können? Denn die dunklen Wolken des Krieges ziehen herauf. Die Geschichte ihrer Liebe und ihrer Trennung steht auch für das Schicksal einer ganzen Generation... Es folgt die Rückschau auf das Erblühen ihrer großen Liebe, in den Liedern Ach du klarblauer Himmel und Sah ein Knab ein Röslein stehn. Dann feiern sie sich ausgelassen auf dem Jahrmarkt auf der Schiffschaukel Komm auf die Schaukel Luise
und Realität und Traum vermischen sich:
Johannes wird nachts um halb eins auf die Reeperbahn mitgenommen. Der Jahrmarkt der Lust ist verwirrend und verlockend zugleich: In meinem Herzen Schatz da ist für viele Platz- aber wo ist Luise, seine Geliebte? Schon geht es weiter, knatternd startet der Motor
des Fliegers und enthusiastisch grüßt Jonny über den
Wolken die Sonne, doch die naive Technikgläubigkeit des Liedes Jonny ist Soldat und wieder in Hamburg gelandet die Bombe machte "bum", da fiel mein Jonny um... Good bye Jonny singt trauernd Hans Albers ...warst mein bester Freund, eines Tages, mags im Himmel sein, mags beim Teufel sein, sind wir wieder vereint... Es weht der Wind von Norden, er weht uns hin und her, was ist aus uns geworden? mag sich so mancher gefragt haben in den Trümmern des "tausendjährigen Reiches" was soll nun werden, es muß doch weiter gehn, wir fangen alle von vorne an... der Wind weht von allen Seiten, na laß den Wind doch wehn, denn über uns der Himmel läßt uns nicht untergehen... durchhalten: Wiederaufbau und Wirtschaftswunder..., noch bleibt ja Hoffnung für uns genug bestehn, weil dieses Dasein auch schön sein kann... Ach wär ich doch ein Junge noch wie einst... Johannes läßt Drachen steigen, erinnert sich an seine glückliche Kindheit... ganz dahinten wo der Leuchtturm steht, wo das weite Meer zu Ende geht, liegt ein kleiner Ort und dort ist mein zuhause... zwei alte Leute ganz still für sich, leben da drinnen und warten auf mich... die Kinder träumen von Abenteuern auf den Weltmeeren, wollten hinaus aufs Meer, nimm uns mit Kapitän auf die Reise... doch fern vom Heimatland, liegt da wirklich das Glück?... Nimm mich mit Kapitän, nach Haus... Nach vorn geht mein Blick, zurück darf kein Seemann schaun... La Paloma ade
die Traumebene tritt zurück
So oder so geht Hoch auf dem gelben Wagen Jonnys Reise zu Ende. Zurück, zurück zu Luise- Jonny kommt zu Hause an, erntet unter hellen Sommersternen mit seinen alten Freunden das Feld einer gebrechlichen einsamen Witwe. Die beiden Handlungsebenen vereinen sich im Finallied Kein schöner Land.
Die Bühnenbilder stammen von dem Landschaftsmaler Jan Willemsen aus Amsterdam. Die Figuren entwarf Wanja Kilber aus Düsseldorf (2006) bzw.Hamburg (2016). Für die Inszenierung und das Musikarrangement ist der Theaterdirektor Friedrich Raad verantwortlich. 14 Bühnenbilder , jedes 1,33m breit und 1,12m hoch, sind auf einer 19m langen Rolle mit Glasmalfarbe aufgemalt. Diese Rolle sitzt auf einem Kugellager und wird von Hand gekurbelt. Die eiden Bilder der literarischen Zugaben Vor dem Gesetz und Der Handschuh befinden sich auf Plexiglasscheiben. Komm auf die Schaukel Luise kann in bis
zu 30m langen Sälen vor bis zu 300 Zuschauern aufgeführt werden.
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