Startseite

Poesie

Komm auf die Schaukel Luise

Nostalgische Zeitreise mit
Volksliedern, Gedichten und einem
mitreißenden Hans Albers-Zyklus

Spieldauer 45-90 Minuten

 

Für den Inhalt dieser Seite ist eine neuere Version von Adobe Flash Player erforderlich.

Adobe Flash Player herunterladen



hochaufgelöster Tr ailer in Full HD 1920x1080
Dauer: gut 5 Minuten, erstellt im Mai 2016, viel Plaisir!

Sie finden diesen Trailer auch auf youtube unter https://www.youtube.com/watch?v=eAJq7EdHOKA


 

Ein Brief aus Willich von Juli 2007, mit freundlicher Erlaubnis des Verfassers hier zu lesen:

Lieber Zaubermeister,

gerade als Ihr Eure Bühne aufgebaut hattet und ich in die Caféteria kam, erhielt ich vom "Hohen Haus" den Auftrag, einen Bericht über das kommende Geschehen zu schreiben. Ich weiß nicht, ob mir das gelungen ist, es sollte einfach ein Dankeschön sein. An Euch, an die kleinen schwarzen Figuren und die bunten Bilder. Sie alle führten mich zurück in ein Land, das ich fast schon durchschritten habe. Ich wünsche Euch ein erfolgreiches Weiterkommen! Baut überall dort Eure Bühne auf, wo Menschen sind, die zurückdenken, die lachen und weinen können und in ihrer Zukunft durch Euer Spiel ein helles Licht sehen.


"Theater der Dämmerung Komm auf die Schaukel Luise"

Ich verließ meinen Wohnbereich Bernhard und fuhr mit dem Aufzug zum Erdgeschoss. Dort traf ich viele liebe Mitbewohner, die alle voller Erwartung sich in die Caféteria begaben und somit der Aufforderung, zum "Theater der Dämmerung" zu kommen, Folge leisteten.
"Theater der Dämmerung"? - Ich setzte mich auf einen der wenigen noch freien Stühle und rätselte.
Was ist das "Theater der Dämmerung"? Vor mir war eine Bühne aufgebaut. Kann denn eine Bühne, gut 2 Meter hoch und 4 Meter breit uns hier etwas sagen, wenn sie zu leben beginnt? Bald sollte ich wissen, dass sie es kann. Ja, sie kann es. Hinter der großen weißen Fläche erklangen Melodien, die uns noch so bekannt waren, weil wir sie hörten und weil wir sie mitsangen, als wir noch Kinder waren.
Das bunte Spiel begann, und als blaue Seen, Burgen, Schmetterlinge und aufgesprungene Rosen uns zu erfreuen begannen, als ein Liebespärchen sich überglücklich umarmte, als zwei Hasen sich liebten und dann benommen davonhoppelten, als Dinge geschahen, die uns einstmals beschäftigten, da begann das ganze Geschehen aus dem Rahmen der Bühne zu fallen, mitten hinein in den Saal, mitten hinein in unsere Herzen.

Nun wusste ich, was das "Theater der Dämmerung" darzustellen vermochte und nannte es ganz einfach "Theater der Erinnerung". Es nahm uns an der Hand und führte uns weit, weit zurück. Dich, dich und mich. Du warst neun, Du warst sieben und ich zehn. Du ranntest durch die Felder, Du spieltest mit dem Kätzchen und ich kletterte auf den Apfelbaum. Wie lustig, wie schön, wie sorgenfrei! Was kümmerte uns die böse Welt? Wir sahen nur die Sonne, die Getreidefelder, das Meer und den Zeppelin...
Das Drehbuch war vielseitig, es war mit seinen Bildern sogar in der Lage, uns heimlich weinen und herzlich lachen zu lassen. Vielleicht weintest du, weil Du ein klein wenig Sehnsucht verspürtest, und vielleicht lachtest Du, als unser hochverehrter Hans Albers auf dem Kirmesmarkt seine Hose verkaufen wollte. Unser Hans Albers: das Drehbuch formte ihn zum Mittelpunkt der Aufführung. "Komm auf die Schaukel, Luise..." "Nimm uns mit, Kapitän, auf die Reise..." und "Auf der Reeperbahn nachts um halb eins..." Er sang und wir lauschten. Damals und heute. Die Bühne ließ die Jahre vergehen.
Du warst inzwischen erwachsen. Du auch und ich. Das wirkliche Leben sollte beginnen. Aber es begann nicht. Die Leinwand verdunkelte sich. Feindliche Flugzeuge erschienen am Himmel. Stukabomben und Artilleriegeschosse zerfetzten unsere Pläne und Träume. Die Bühne begann zu schwanken. Wie der kleine Scherenschnitt-Soldat zogen wir in dieses Inferno. Mit Gewehr, Angst und Fahne. Du als U-Bootfahrer, Du als Krankenschwester und ich als Artellerist. "Good bye, Jonny..." und "Eines Tages, soll's im Himmel sein, soll's in der Hölle sein, sind wir wieder vereint..." Der kleine, von Menschenhand geformte Soldat fiel um. Viele, viele von uns fielen um. Wir schwankten wie die Bühne der "Erinnerung". Ein Engel hat uns zurückgerufen. Wir leben, bis heute!

Das Spiel war aus. Die Zauberbühne wurde abgebaut, die Figuren verpackt. Die Künstler, die uns eine Stunde träumen ließen, gingen und mit ihnen all die anderen Ungenannten: der Tauber, der Schmeling, die Ilse Werner, der Hans Moser und der Paul Lingen. Sie gingen, die Erinnerung blieb. Ich ging zurück zum Fahrstuhl und fuhr zum Wohnbereich Bernhard. Als ich dort ankam, dachte ich: Es war ein ganz besonderer Nachmittag.

Wilhelm O.

Das Miteinander-Füreinander Sommermagazin 2007
Hauszeitung des Altenheimes Hubertusstift Willich-Schiefbahn



 
 

Muß i denn zum Städtele hinaus
Ach du klarblauer Himmel
Die Nachtigall
Der Liebe Reich ist aufgetan
Heut ist der schönste Tag in meinem Leben
Sah ein Knab ein Röslein stehn

Beim ersten Mal da tut's noch weh
Komm auf die Schaukel Luise
Auf der Reeperbahn nachts um halb eins
In meinem Herzen Schatz da ist für viele Platz
Zwischen Hamburg und Haiti
Nun muß ich fort, ade mein Kind
Flieger grüß mir die Sonne
Jawohl meine Herrn
Good bye Jonny
Und über uns der Himmel
Ganz dahinten wo der Leuchtturm steht
Nimm mich mit Kapitän auf die Reise
La Paloma

Hoch auf dem gelben Wagen
O Täler weit o Höhen und Mondnacht
Sommernacht
Kein schöner Land

Der Handschuh
Vor dem Gesetz

Volkslied
Volkslied nach Friedrich Silcher
Theodor Storm
Novalis
Josef Schmidt
Volkslied

Hans Albers-Zyklus

 

 

 

 

 

 

Volkslied
Josef von Eichendorff
Gottfried Keller
Volkslied

Friedrich Schiller
Franz Kafka

10-20 Minuten

 

 


15-30 Minuten

 

 



 

 

10-20 Minuten

 


10-20 Minuten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein roter Faden zieht sich durch diese musikalisch-literarische Reise. Der Ablauf ist dennoch sehr flexibel, da verschiedene Schwerpunkte gesetzt werden können: besonders viele Volkslieder, besonders viel Poesie oder besonders viel Hans Albers.

Die Vorstellung dauert am Nachmittag 45-60 Minuten;
abendfüllend dauert sie 75-90 Minuten + Pause.


Komm auf die Schaukel Luise

Komm auf die Schaukel Luise ist eine Liebesgeschichte, die vom Theater der Dämmerung als Schattenspiel mit ca. 55cm großen beweglichen Scherenschnittfiguren aufgeführt wird. Alle Gedichte, Balladen und Lieder werden im Originaltext "live" mit behutsamer Mikrofonverstärkung erzählt bzw. gesungen. Die Hans Albers-Lieder erklingen in den historischen Originalaufnahmen. Komm auf die Schaukel Luise ist abendfüllend für ein klassisches Theaterpublikum und nachmittags für die ältere Generation konzipiert.

Komm auf die Schaukel Luise ist die Liebeseschichte von Luise und Johannes, auch Jonny genannt. Am Anfang steht ein Abschiedslied: Muß i denn zum Städtele hinaus. Johannes muß für ein Jahr zum Militär und singt: übers Jahr, wenn mir Träubele schneidt... so soll unsere Hochzeit sein... Doch wird er sein Versprechen auch halten können? Denn die dunklen Wolken des Krieges ziehen herauf. Die Geschichte ihrer Liebe und ihrer Trennung steht auch für das Schicksal einer ganzen Generation...

Es folgt die Rückschau auf das Erblühen ihrer großen Liebe, in den Liedern Ach du klarblauer Himmel und Sah ein Knab ein Röslein stehn. Dann feiern sie sich ausgelassen auf dem Jahrmarkt auf der Schiffschaukel Komm auf die Schaukel Luise

 

und Realität und Traum vermischen sich:

 

Johannes wird nachts um halb eins auf die Reeperbahn mitgenommen. Der Jahrmarkt der Lust ist verwirrend und verlockend zugleich: In meinem Herzen Schatz da ist für viele Platz- aber wo ist Luise, seine Geliebte?

Schon geht es weiter, knatternd startet der Motor des Fliegers und enthusiastisch grüßt Jonny über den Wolken die Sonne, doch die naive Technikgläubigkeit des Liedes
Flieger grüß mir die Sonne: vom Nordpol zum Südpol ist nur ein Katzensprung, wir fliegen die Strecke bei jeder Witterung... wir warten nicht, wir starten, was immer auch geschieht... schneller und immer schneller rast der Propeller, wie dir's grad gefällt... Piloten ist nichts verboten, drum gib Vollgas und flieg um die Welt...
wird konterkarikiert durch die grausame Realität des Luftkrieges: Luftalarm, Flagabwehr, Bombeneinschläge, Hamburg brennt... Jawohl meine Herrn, so haben wir es gern, denn von heut an gehört uns die Welt... setzt dem Größenwahn des 3.Reiches die makaber-absurde Krone auf!

Jonny ist Soldat und wieder in Hamburg gelandet die Bombe machte "bum", da fiel mein Jonny um... Good bye Jonny singt trauernd Hans Albers ...warst mein bester Freund, eines Tages, mags im Himmel sein, mags beim Teufel sein, sind wir wieder vereint...

Es weht der Wind von Norden, er weht uns hin und her, was ist aus uns geworden? mag sich so mancher gefragt haben in den Trümmern des "tausendjährigen Reiches" was soll nun werden, es muß doch weiter gehn, wir fangen alle von vorne an... der Wind weht von allen Seiten, na laß den Wind doch wehn, denn über uns der Himmel läßt uns nicht untergehen... durchhalten: Wiederaufbau und Wirtschaftswunder..., noch bleibt ja Hoffnung für uns genug bestehn, weil dieses Dasein auch schön sein kann...

Ach wär ich doch ein Junge noch wie einst... Johannes läßt Drachen steigen, erinnert sich an seine glückliche Kindheit... ganz dahinten wo der Leuchtturm steht, wo das weite Meer zu Ende geht, liegt ein kleiner Ort und dort ist mein zuhause... zwei alte Leute ganz still für sich, leben da drinnen und warten auf mich... die Kinder träumen von Abenteuern auf den Weltmeeren, wollten hinaus aufs Meer, nimm uns mit Kapitän auf die Reise... doch fern vom Heimatland, liegt da wirklich das Glück?... Nimm mich mit Kapitän, nach Haus... Nach vorn geht mein Blick, zurück darf kein Seemann schaun... La Paloma ade

 

die Traumebene tritt zurück

 

So oder so geht Hoch auf dem gelben Wagen Jonnys Reise zu Ende. Zurück, zurück zu Luise- Jonny kommt zu Hause an, erntet unter hellen Sommersternen mit seinen alten Freunden das Feld einer gebrechlichen einsamen Witwe. Die beiden Handlungsebenen vereinen sich im Finallied Kein schöner Land.

 

Die Bühnenbilder stammen von dem Landschaftsmaler Jan Willemsen aus Amsterdam.

Die Figuren entwarf Wanja Kilber aus Düsseldorf (2006) bzw.Hamburg (2016).

Für die Inszenierung und das Musikarrangement ist der Theaterdirektor Friedrich Raad verantwortlich.

14 Bühnenbilder , jedes 1,33m breit und 1,12m hoch, sind auf einer 19m langen Rolle mit Glasmalfarbe aufgemalt. Diese Rolle sitzt auf einem Kugellager und wird von Hand gekurbelt. Die eiden Bilder der literarischen Zugaben Vor dem Gesetz und Der Handschuh befinden sich auf Plexiglasscheiben.

Komm auf die Schaukel Luise kann in bis zu 30m langen Sälen vor bis zu 300 Zuschauern aufgeführt werden.