Johann Wolfgang Goethe

Faust

Der Tragödie Erster Teil

Licht- und Schatten-Schauspiel

 

präsentiert vom

theater der dämmerung

Szenenfolge:

Vorspiel auf dem Theater
Prolog im Himmel
Nacht (Habe nun ach Philosophie...)
Osterspaziergang
Studierzimmer
Schülerszene
Auerbachs Keller

Hexenküche
Strasse
Gretchens Zimmer
Nachbarin Marthes Haus
Garten
Wald und Höhle
Gretchens Stube

Valentin
Dom
Walpurgisnacht
Trüber Tag
Kerker

Die kursiv gedruckten Szenen
können in gekürzten
Fassungen wegfallen.

Spieldauer:
2 Stunden + Pause
Kürzungen ab 60 Minuten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
Faust-Schnupperfilm/ Trailer. Dieser elfminütige Film gibt einen guten Eindruck von unserer vielseitigen Inszenierung. Die reinen Schattentheater-Szenen
wurden schon 2007 aufgenommen und 2016 von mir nachvertont. Die Szenen mit mir als Mephisto wurden 2016 gedreht. Deshalb sind die Schattenspiel-Filmsequenzen von einfacher Qualität,
damals gab's ja noch kaum HD. Im Namen meines großartigen Teams wünsche ich Ihnen viel Vergnügen.
Friedrich Raad

Sie finden den Film auf Youtube unter https://www.youtube.com/watch?v=Z6EndE8f2tU

 

Faust

Der Tragödie Erster Teil

Text: Johann Wolfgang Goethe

Inszenierung und Dramaturgie: Friedrich Raad

Bühnenbilder und Figuren: Dirk Pattberg

Bilaterale Souling-Musik: Martin Siems

Erdgeistfotos: Angelica Schubert


Mag ein Mensch auch eine hohe gesellschaftliche Position und Anerkennung erreicht haben, ohne Liebe und menschliche Nähe ist sein Leben doch sinnlos und leer. Dies empfindet der frustrierte
Intellektuelle Faust - nachdem ihn der beschworene
Erdgeist zurückgestoßen hat - mit tiefer Verzweiflung. Rettet ihn die Erinnerung an seine gläubige Kindheit vor dem Freitod, so ergreift er mit
kühlem Verstande die Gelegenheit,
die sich ihm durch den Pakt/ die Wette mit dem Teufel bietet. Mephisto will dem alle Lebenswerte verfluchenden Faust alle irdischen Wünsche erfüllen. Dafür soll
Faust, den sein Seelenheil im "Drüben", im Jenseits nicht kümmert, ihm eben "drüben" dienen.

In der Hexenküche wird aus dem alten Gelehrten ein stürmischer Jüngling. Faust verliebt sich in Gretchen, erlebt alle Wonnen und Qualen der romantischen Liebe, verführt sie, schwängert sie und
läßt sie sitzen. Faust erweist sich als unreif und egozentrisch. Er will das als Gelehrter nicht gelebte Gefühlsleben nachholen und verstrickt sich in immer tiefere Schuld. Gretchens Mutter stirbt an einer Überdosis Schlaftropfen. Im Duell tötet Faust mit Mephistos Hilfe Gretchens Bruder Valentin. Er flieht vor Blutbann und Liebesenttäuschung und wird von Mephisto in abgeschmackten "Walpurgis-Zerstreuungen" abgelenkt.

Als Faust schließlich zurückkommt, findet er Gretchen in tiefstem Elend: Gesellschaftlich geächtet hat sie ihr gemeinsames Kind nach dessen Geburt ertränkt und wartet nun im Kerker auf ihre
Hinrichtung. Fausts Liebe zu Gretchen flammt wieder auf und er will sie befreien. Doch Gretchen will kein mit Hilfe des Teufels gerettetes, aber in Schuld verstricktes Leben und übergibt sich dem
Gericht Gottes.

 

Vergrößern Sie die Fotos durch einen Linksklick und sehen Sie als Hintergründe Projektionen aus der Vorstellung.

Faust
Vorspiel auf dem Theater
Prolog im Himmel
Nacht Habe nun ach Philosophie
Nacht Magie
Nacht Geisterbeschwörung
Nacht Erdgeist
Osterspaziergang
Osterspaziergang mit Pudel
Des Pudels Kern
Mephisto Ein Teil von jener Kraft
Mephisto Unersättlichkeit
Schülerszene
Hexenküche
Garten
Wald und Höhle
Valentin
Dom
Kerker
Prospekt Vorder- und Rückseite
Prospekt Innenseiten

 

Mit Geist und Witz nimmt Friedrich Raad manch schweren Blick auf Goethes Faust
und ermuntert den Zuschauer in atemberaubend tänzerischen wie auch
berührend stillen Szenen seinen eigensten Assoziationen zu folgen.

Dabei setzt das Theaters der Dämmerung markante Akzente:
Neben dem die Inszenierung dominierenden klassischen Schattenspiel
mit spätmittelalterlichen Figuren und Bühnenbildern: Innenräume in
Schwarz-Weiß, Landschaften in Farbe, werden einige komödiantische
Szenen von Friedrich Raad auch vor der Leinwand gespielt.

Anfangs verkörpert er den Theaterdirektor und später den Mephisto.
Er interagiert dann mit den hochbeweglichen Scherenschnittfiguren, die
der zweite Spieler hinter der Leinwand führt.

Die Schülerszene, in der ein hoffnungsvoller junger Mann ehrfürchtig
die heiligen Hallen der Universität betritt, hat auch noch einige
Überraschungen parat...

Erdgeist, Hexenküche und Walpurgisnacht werden mit Projektionen
in unser 21. Jahrhundert übertragen. Mit der Hexenküche assoziieren wir
die Schönheitschirurgie mit ihren "Anti-Aging"-Absurditäten...
Und in der Walpurgisnacht jetsettet Faust von einem Kick zum nächsten...


Friedrich Raad
Regiesseur und Sprecher

Dimitri Lermann
Schüler und Assistent

Dirk Pattberg
Bühnenbilder und Figuren
Martin Siems
Bilaterale Souling® Musik

 

 

Die Aufführung kann vor maximal 300 Zuschauern gespielt werden
und richtet sich an ein erwachsenes und auch junges
Theaterpublikum ab 14 Jahren.

Der Aufführungsort muß nicht dunkel sein.
An geschützten Plätzen sind auch Vorstellungen im Freien möglich

Unsere Bühne:
4m breit
3m tief
2m20 hoch

Alle Rollen werden von Friedrich Raad "live" mit Headset im gekürzten Originaltext gesprochen - mit einer Ausnahme:
Den Schüler (was man schwarz auf weiß besitzt kann man getrost nach Hause tragen) im Studierzimmer spielt und spricht in der Regel Dimitri Lermann.

 

Zeitlos und modern, geistreich und voller Witz, berührend und scharfsinnig,
ist das Theaterstück Faust, von Johann Wolfgang Goethe vor
über 200 Jahren gedichtet und niedergeschrieben.
Wie geschaffen für das Computer- und Plastikzeitalter unseres 21. Jahrhunderts.

Die Frustration und innere Leere des Intellektuellen Faust, der sieht, daß wir
nichts wissen können,
daß alles angelesene Wissen uns nicht lebendiger macht, sondern uns verkrustet
und von der Lebensfreude trennt, ist heute genauso aktuell wie vor 200 Jahren.
Nur daß wir nicht mehr so viel in Büchern
aus Pergament oder Papier lesen, sondern über Google&Co unsere Informationen
beziehen. So war es für uns naheliegend die verführerische Magie des Computers, des
Bildschirms, der virtuellen Realität, in unserer Inszenierung aufzuzeigen.

Und der Teufel steckt ja bekanntermaßen im Detail. Gewiß ist es sinnvoll
die Neuen (ach, gar nicht mehr so neuen) Medien Fernsehen und Computer gezielt
zu nutzen- wer aber täglich viele Stunden in der Virtualität lebt, in ihr versinkt, von
ihr aufgesogen wird- und immer w
eniger in der "oft ach so anstrengenden" Realität
verbringt, den hat der Teufel fest im Griff.

Und da sind wir im Kern unserer Faust-Inszenierung.
Was ist gut, was ist böse? Heute, in der zweiten Dekade des 21.Jahrhunderts? Was ist
das teuflische, was will uns wozu verführen? Ein bequemes Leben mit vorgekauten
Gefühlen aus zweiter Hand zu führen? Sich berieseln zu lassen mit Filmchen und
Musik? Gefühle, Leidenschaft und Erotik bequem am Bildschirm zu erleben?

Was der Zuschauer in unserer Faust-Aufführung zu sehen bekommt, ist analog: Die Bühnenbilder
sind entweder mit Glasmalfarbe auf Plastikfolie gemalt oder mit schwarzen und grauen Folien
geklebt. Die Figuren sind aus laminiertem Karton. Und das Ganze wird mit
2 Scheinwerfern beleuchtet, so daß der Zuschauer die leuchtenden Theaterszenen
Eins zu Eins sieht.
Einen hochwertigen Weitwinkel-Projektor, der von einem Notebook gesteuert wird, setzten wir bei der
Beschwörung des Erdgeistes, der Hexenküche und der Walpurgisnacht ein. Also doch nicht alles analog.

Kleiner Einschub: Die Projektionen wurden ursprünglich, von der Premiere 2007 bis 2012, mit einem Diaprojektor, der eine Überblendtechnik beherrschte und der ratterte und klackerte, wie es sich für
einen Diaprojektor gehört, auf die Leinwand geworfen.
Nachdem dieser Diaprojektor gestohlen wurde, entschied ich mich, den Kurzdistanz-Beamer, den ich schon für Tristan und Isolde
verwende, auch bei unserer Faust-Inszenierung einzusetzen. Nun gibt es leider kein Retroklackern mehr- die Leuchtkraft der Bilder ist allerdings weitaus besser.

So zeigen wir in der Hexenküche, die Faust ja 30 Jahre verjüngt, "Anti-Aging"-Absurditäten
der Schönheitschirurgie. Und in der Walpurgisnacht jetsettet Faust mit Mephisto
von Helikopterskiing zu Tiefseetauchen, wird Formel1-Fahrer und Weltraumtourist.

Das Ganze kann und darf und sollte mit auch schmunzelnden Augen betrachtet werden.
Faust ist für uns kein Heiliger, sondern ein ganz normaler, moderner und widersprüchlicher
Mensch. Ein faustischer Mensch, ja, aber deren gibt es viele: die ihren
eigenen Weg suchen und gehen, welche die Moden der Zeit durchschauen und sich
von ihnen bewußt abgrenzen, die straucheln, die egoistisch und zynisch geworden
sind und anderen Menschen Unglück gebracht haben.
Menschen, welche die Dinge hinterfragen
und sich kein X für ein O mehr vormachen lassen, die sich weder vor Hölle noch
Teufel fürchten. Die also auch ihre dunklen Seiten, ihre Schattenseiten, die
irrationalen, animalischen Anteile ihrer Persönlichkeit annehmen, denn zwei Seelen wohnen ach
in meiner Brust..., wohnen ach in j e d e r Brust. Die aber bei alledem bestrebt
sind, wahrhaftig und mit dem Herzen verbunden zu bleiben. Und Gutes zu wirken. Welch Paradox, welch
Widersprüchlichkeit, was für eine Spannung, was für eine Herausforderung!

Neben dem Schattenspiel und der Beamerprojektion, gibt es in unserer Faust-Aufführung noch eine
dritte Ebene: einige der zum Teil durchaus komödiantischen Dialoge zwischen Faust und Mephisto
werden vor dem Schattentheater als klassisches Schauspiel gespielt.
Dabei verkörpert Friedrich Raad
den Mephisto und der Assistent spielt den Faust als Scherenschnittfigur.

Und hier finden Sie alle sämtliche Faust-Kritiken, die mir zugesandt wurden. Von 2007 bis 2014.