Mahomets Gesang

Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe

Spieldauer ca. 15-20 Minuten

Dieses Gedicht ist Teil des Balladenprogrammes,
und von Freut Euch des Lebens

Diese Bilderserie mit 11 Fotos zeigt anschaulich, wie ein Bild in das nächste fließt. Die Bilder sind von dem holländischen Landschaftsmaler Jan Willemsen mit Glasmalfarbe auf Plastikfolie am einem Stück gemalt. Diese Folienrolle sitzt auf einem Kugellager und wird von Hand mit zwei Kurbeln bewegt.

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Seht den Felsenquell,
Freudehell,
Wie ein Sternenblick!
Drunten werden in dem Tal
Unter seinem Fußtritt Blumen,
Und die Wiese
Lebt von seinem Hauch.
Doch ihn hält kein Schattental,
Nach der Ebne dringt sein Lauf,
Schlangenwandelnd.
Und nun schwillt er herrlicher:
Und im rollenden Triumphe
Gibt er Ländern Namen, Städte
Werden unter seinem Fuß.

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Unaufhaltsam rauscht er weiter,
Läßt der Türme Flammengipfel,
Marmorhäuser, eine Schöpfung
Seiner Fülle, hinter sich.
Und so trägt er seine Brüder,
Seine Schätze, seine Kinder,
Dem erwartenden Erzeuger
Freudebrausend an das Herz.
( Weißt du wieviel
Sternlein stehen? )

Mahomets Gesang

Mahomets Gesang ist ein von J. W. von Goethe im Alter von 24 Jahren in seiner "Sturm- und Drangphase" 1773 niedergeschriebenes Gedicht. Die freimetrischen Verse des Gedichtes überlassen sich der überschäumenden, fortdrängenden Bewegung des gewaltigen Flusses.

Mahomets Gesang ist die sprachgewaltige Biographie eines Flusses: wild und polternd stürzt er aus dem Gebirge herab und gelassen mündet er als breiter Strom, die Zivilisationen befruchtend, ins Meer.
Der Fluß ist dabei Sinnbild für ein Menschenleben: die ungebändigte Kindheit, die impulsive Jugend, das tatkräftige Erwachsen-Sein und die Ruhe und Güte des Alters...